Sie ist nicht da, darum ringe ich.
Sie fehlt hier, also suche ich.
Sie ist da, das weiß ich.
Sie spricht, ich lausche.
Sie scheint auf, ich sonne mich.
Sie geht, ich seufze.
Ich warte auf sie, worauf wartet sie?
Ich träume von ihr, wovon träumt sie?
Ich denke an sie, woran denkt sie?
So weit voneinander entfernt sind wir, wir sind uns doch so nah.
Eines Tages spreche ich sie aus.
Sonntag, 25. Mai 2014
Mittwoch, 5. März 2014
Omnibusgeschichten
Seit ich zur Schule gehe, ist der
öffentliche Nahverkehr mein steter Begleiter. Ich bin ihn also
gewöhnt und dennoch überrascht er mich immer wieder wegen der
vielen kleinen Momente, in denen es mir wie der Schmelztiegel, die
konzentrierte Form der großen Welt im kleinen vorkommt. Man könnte
meinen, es sei die unpersönlichste Sache der Welt, jeder sei nur auf
dem Weg zur nächsten Haltestelle und zu seinem Ziel, doch das stimmt
nicht. Wer sich die Zeit nimmt, der kann sich auf den Weg freuen. Es
sind diese Momente für die ich das Reisen schätze, da spielt die
Aussicht, an sein Ziel zu gelangen, nur eine untergeordnete Rolle.
Hier sind ein paar Geschichten, die mir so klar im Gedächtnis
geblieben sind, dass ich sie aufschreiben musste.
Wie zerrupft sieht es aus. Blau auf
weiß. Oder vielmehr weiß auf blau. Oder wie eine Straße, auf der
der Schnee, von dem wir so wenig hatten, in lockerem Sande liegt.
Oder wie das dünner werdende Fell eines weißen Tiers, nur passt die
Wirbelsäule dort nicht hinein. Oder war es doch ein halber
Reißverschluss? Und dort die Gischt, wo kommt die her? Quer darüber
liegen die Streifen, die aussehen als gäbe es den Schlitten des
Weihnachtsmannes wirklich und er hätte da seine Spuren hinterlassen.
Und alles in einem so klaren Licht, das man meinen mag, es wäre eine
ganz andere Zeit.
Dann kommt der Bus, hinein in die
stickige Wärme, irgendwo bricht für ein kleines Kind die Welt
zusammen, wenigstens der Lautstärke des Wehklagens nach zu urteilen.
Ob es grad erfahren hat, dass das da eben nicht des Weihnachtsmannes
Schlittenspur, sondern bloß das Überbleibsel irgendwelcher
Flugzeugtriebwerke war? Während ich noch darüber nachsinne, wann es
eigentlich gerechtfertigt ist, den Weihnachtsmann als Illusion zu
denunzieren und ob es überhaupt in Ordnung ist, dem Nachwuchs erst
einen solchen Floh ins Ohr oder eigentlich ins Herz zu setzen, nur um
ihn dann nach ein paar Jahren unter Schmerzen operativ entfernen zu
müssen, hat eine ältere Dame, nachdem sie soeben Fahrkartenautomat
und Stempelanlage bezwungen hat, sich mit mitleidsvollem Blick dem
kleinen Jungen zugewandt: „Oh, was ist Dir denn passiert?“, die
Frage ist an den Jungen gerichtet, doch Tonfall und Blickrichtung
zeigen eindeutig auf die Mutter als Adressatin, die gerade wieder
beschwichtigend auf ihren Sprößling einredet. Im Blick der Mutter
spiegelt sich eine Mischung aus Entschuldigung und Ratlosigkeit.
Und dann plötzlich das: „Was? Ach,
hallo Schatz!“, der junge Mann hält das obligatorische
Kommunikationsutensil zunächst noch eine Weile ans Ohr, dann
plötzlich mit ungläubigem Blick von sich gestreckt, als könne er
nicht glauben, was er da gerade gehört hat und müsse das dem
anderen Ende der Telefonverbindung durch eine Grimasse verdeutlichen.
Dann, als erinnere er sich schlagartig daran, dass er es hier mit
einer auditiven, und nicht mit einer visuellen Verbindung zu tun hat,
hält er es wieder an sein Ohr: „Hallo? Was? Ich kann Dich nicht
hören!“ Sein Gegenüber scheint darüber großzügig hinwegsehen
zu können, denn wieder spricht der Herr: „Ich hör Dich ganz
schlecht. Was?“ Noch ein ungläubiger Blick und entgleiste Mimik in
Richtung des Geräts. Wieder ans Ohr: „HÄÄÄ? Ich leg' gleich
auf. Ich versteh Dich nicht.“ Entweder ist die Leitung in die
andere Richtung genauso schlecht, oder am anderen Ende lauscht
jemand, ohne zuzuhören. „Hallo, nein, ich hör' Dich immer noch
nicht. Ich leg' jetzt auf.“ Ein neuer Blick, in dem sich nun die
Ungläubigkeit mit einer gewissen Frustration mischt. Trotzdem kommt
das Nächste unerwartet und ein wenig drastisch vor: „Scheiße, ich
leg' jetzt auf, bist Du blöd?“ Auf den oben schon erwähnten Blick
zum Apparat folgt ein befriedigt erscheinender Druck auf die
offensichtlich berührungsempfindliche Oberfläche desselben. Es
stellt sich mir die Frage, ob in diesem Fall das Gerät zum ersten
Mal auf das „smart“ mehr Anspruch erheben darf, als sein
Besitzer.
Der hat nach einem prüfenden Blick in
die Runde, anscheinend beschämt, festgestellt, dass seine lautstarke
Konversation ihn zum Mittelpunkt des allgemeinen Interesses hat
werden lassen, und so versucht er, schnell den Ort des Geschehens zu
verlassen.
Der Abschied.
Ein Trauerspiel in einem Aufzug.
An der Tür spielt sich derweil eine
kleine Tragödie ab: Tochter, vielleicht 2 oder 3 Jahre alt und Papa
sitzen schon fast, als dem kleinen Mädchen auffällt, dass Mama
nicht mit eingestiegen ist. Die steht draußen vor der Tür und winkt
lächelnd. Doch die Kleine will das nicht. Schnell ist sie wieder
aufgesprungen und zur Tür gelaufen. „Mama, komm, wir fahren
gleich.“ Mama schüttelt den Kopf und kniet sich vor ihre Tochter:
„Nein, Papa und Du fahren. Ich komme erst später nach Hause.“
„Aber ich will nicht.“, über die Wangen des Mädchens kullern
plötzlich Tränen. „Mama, komm mit.“ „Ich kann nicht, Schatz.“
Da hebt es ein fürchterliches Weinen an und das Mädchen streckt von
tiefem Schmerz ergriffen die Arme nach der Mutter aus. Die umarmt sie
und drückt sie fest an sich. Einige Momente stehen sie so
umschlungen. Dann geht die Tochter langsam mit gesenktem Kopf an
ihren Platz zurück. Kurz bevor der Vater ihr tröstend über das
Haar streichen kann, dreht sie noch einmal schnell um und läuft
wieder zur Mutter, die noch immer am Eingang kniet, und drückt ihr
einen Kuss auf die Lippen. Dann reißt sie sich von der Mutter los
und geht zu ihrem Sitzplatz und schmiegt sich an den Vater.
Wer ist hier der Chef(koch)?
Ein Lustspiel in einem Aufzug.
Rotwein-Guy: (zeigt eine
selbstzufriedene Miene) „Und dann würde ich sagen, da Du ja
Rotwein besorgt hast, tun wir davon auch 'was rein.“
Hackfleisch-Rechner: (schaut ihn
ungläubig an) „Bist Du verrückt? In Bolognese gehört doch kein
Rotwein!“
Rotwein-Guy: (hat den Tonfall des
Gourmets angenommen) „Sicher, wenn man welchen zur Hand hat. Das
gibt dem Ganzen noch den richtigen Kick.“
Hackfleisch-Rechner: (sein Tonfall hat
dafür nur Verachtung übrig) „Du bist vollkommen verrückt, man
tut in Tomatensoße niemals Rotwein.“
Rotwein-Guy: (man hört den erhobenen
Zeigefinger aus jeder Silbe) „Wir reden hier ja auch von
Bolognese.“
Hackfleisch-Rechner: (versucht es mit
ein wenig Alltagsmathematik) „Ja, aber trotzdem, rechne mal das
Hackfleisch raus, was bleibt dann?“
Rotwein-Guy: (triumphierend) „Ja wenn
wir erst anfangen, das Hackfleisch rauszurechnen, können wir uns ja
die Bolognese gleich sparen.“
Hackfleisch-Rechner: (herausfordernd)
„Ich wette mit Dir, dass außer Dir sowas niemand tut, ich guck das
nach.“
Rotwein-Guy: „Chefkoch?“
Hackfleisch-Rechner:„Ja.“
Rotwein-Guy: „Okay, sagen wir auf der
ersten Seite sind mindestens drei Rezepte?“
Hackfleisch-Rechner: „Angenommen.“
(Sie schlagen ein.)
Rotwein-Guy: (Nach kurzer Pause) „Ich
bin sowieso der einzige, der hier richtig was tut.“
Hackfleisch-Rechner: „Wieso?“
Rotwein-Guy: „Ich hab viel mehr
Hackfleisch im Gepäck als Du.“
Hackfleisch-Rechner: (zeigt ihm einen
Vogel) „Ach, Du spinnst doch!“
Hier ist meine Haltestelle und ich
steige aus, in dem Wissen, dass morgen wieder eine Geschichte auf
mich wartet.
P.S.: Die Überschrift ist für Altphilologen.
P.S.: Die Überschrift ist für Altphilologen.
Freitag, 7. Februar 2014
Geschenke
Zugegebenermaßen etwas spät und damit in gewisser Weise schon eine traurige Einsicht, wünsche ich allen, die sich hier hin und wieder hinverirren ein frohes und erfolgreiches Jahr 2014. Das sich erst jetzt wieder etwas hier findet, zeigt leider auch, das meine eignen Vorsätze nicht recht haben fruchten wollen. Denn eigentlich hatte ich vor, schon zum neuen Jahr wieder hier neuen Lesestoff zur Verfügung zu stellen. Ich werde mich bemühen, es in Zukunft nicht an dem dazu nötigen Elan fehlen zu lassen. Hier aber zunächst einmal zum eigentlich Relevanten. Es ist ein altes Drama, dem sich der geneigte Leser wohl
auch selbst schon gegenüber sah: Das Geschenk. Dies ist also nicht
vielmehr als eine weitere persönliche Fußnote zu diesem Problem, in
der sich der eine oder andere wiederzuerkennen sich im Stande finden
dürfte.
Zunächst zum Begriff: Was ist „Geschenk“? Rein
etymologisch betrachtet taucht es im Althochdeutschen als „gift“,
so viel wie Gabe, Belohnung Geschenk, auf und ist in dieser Form ja
auch heute noch, vor allem im Englischen "gift" oder
"give", im Deutschen nur noch in feststehenden Begriffen
(„Mitgift“) vorhanden.
Geht man frei nach Ludwig Wittgensteins Sprachspielen an
die Sache, dann kommt einem das Wort in den verschiedensten Kontexten
unter. Beim späten Wittgenstein ist Sprache ein Spiel mit bestimmten
Regeln und jeder Sprecher ist Mitspieler. Der Einzelne lernt durch
die Beobachtung der Sprecher und erhält einen Eindruck davon, wie
die Regeln sind, wenn er die Reaktion der Mitspieler auf einen Zug
eines Spielers verfolgt, der entweder anerkannt oder kritisiert wird.
Sprache verliert dadurch bei Wittgenstein an der von anderen früheren
Ansätzen vertretenen Normativität und Anspruch, Wirklichkeit
abbilden zu können, weil es schlicht ein menschliches Verhalten
darstellt, zu parlieren.
Schaut man sich nun die Kontexte an, so findet man, dass
solches gesagt wird: „Es ist ein Geschenk“ oder „Packen Sie es
bitte als Geschenk ein“ oder bemerkt manchmal , man wolle „das
nicht einmal geschenkt haben“. Es gibt „Geburtstags-“,
„Weihnachts-“ oder auch „Brautgeschenke“. Man „schenkt“
jemandem „seine Liebe“ oder „sein Vertrauen“. Und dabei wird
schon ersichtlich, dass der Inhalt eines Geschenks völlig
unterschiedlicher Natur sein kann.
Es stellt sich darum aber die Frage: Was zu schenken es
wert ist. Es entscheidet ja offensichtlich weniger der Inhalt als die
Geste und dennoch nicht so sehr, dass sich die Mutter auch beim
zwanzigsten Mal noch über Topflappen oder Lockenwickler freut,
genauso wie der Vater in Anbetracht der Socken oder der Krawatte die
Augen verdreht.
Es sollte also etwas sein, das zugleich die
Wertschätzung für den anderen auszudrücken, zugleich aber auch die
Wertschätzung des anderen einzufangen vermag. Ein Buch? Immer gut.
Vor allem aus des Germanisten Sicht. Eines das schon der eigenen
Qualitätskontrolle unterzogen worden ist? Das bewahrt vor der einen
oder anderen bösen Überraschung, aber möglicherweise nicht vor der
entscheidenden, nämlich dass der andere das Geschmacksurteil nicht
teilt.
Eine CD? Prinzipiell dasselbe Problem, wobei hier ein
Weniger an Unsicherheit im Geschmack mit einerm Mehr an Unsicherheit
über den Bestand des Beschenkten tauscht.
Ohnehin scheint noch wichtiger aber die Originalität.
Denn je besser, um es sprachtheoretisch zu formulieren,
„Selbstoffenbarung“ mit „Appell“ verbunden sind, desto eher
scheint sich der gewünschte Effekt einzustellen. Geld und mit
solchem erworbenen Gütern haftet in diesem Zusammenhang immer ein
gewisses Stigma an. Genauso schief aber würden die Blicke, wenn die
selbstgemalten Bilder, die in Kindertagen so wohlwollend aufgenommen
werden, ganz gleich sich wohl bei mir auch damals schon abgezeichnet
haben muss, dass daraus nie ein Picasso werde, wieder zum Einsatz
kämen.
Also was tun, sprach Zeus und klingt dabei so ratlos,
obgleich ihm noch die geballte Macht der griechischen Gottheit zur
Verfügung stand. Einige laufen im letzten Moment in den Laden und
greifen das Nächstbeste aus dem Regal. Andere, hartgesottenere
Gemüter sind in der Lage, einige sogar ohne mit der Wimper zu
zucken, weiterzureichen, was sich in ihrem Besitz befand, ob nun
durch Eigenerwerb oder schon da Geschenk. Die einzig zulässige
Situation scheint aber zu sein, dass es sich dabei um etwas handelte,
was ihnen selbst am Herzen hing. Da überwiegt klar der Anteil
„Selbstoffenbarung“ und mit ein wenig Gespür für den Gegenüber
können dies sogar echte Sympathieträger werden. Die absoluten
Hardliner schließlich verschenken den mittlerweile sprichwörtlichen
„Zehner im Umschlach“, wobei sich schon in der saloppen
Aussprache die gleichartige Einstellung zur Sache insgesamt
vollständig auszudrücken vermag.
Der entscheidende Gedanke, wie immer zum Schluss: Ein
Geschenk ist ein zutiefst zweiseitiges, denn der Schenker kann, das
„richtige“ Geschenk vorausgesetzt, nicht nur dem Beschenkten,
sondern auch sich selbst eine große Freude damit machen. Und das ist
letztlich das höchste Ziel.
Montag, 16. September 2013
Die Qual der Wahl
Es ist wieder mal soweit. Die Zeit ist
reif und alle freuen sich drauf! Naja, eigentlich nicht, aber mancher
vielleicht. Wer sich sicherlich darauf freuen dürfte sind die, die
ohnehin schon da sind, wo sie deswegen hinkommen könnten, und die,
die noch nicht da sind, aber deswegen dahin kommen könnten, deren
Chancen, es tatsächlich zu schaffen, werden gemeinhin eher als
gering eingeschätzt.
Die Rede ist natürlich von der
Bundestagswahl 2013. Seit Wochen beschweren sich alle darüber, dass
sie nichts davon mitkriegen, wie die Parteien sich auf den großen
Termin vorbereiten. Stattdessen beschränken sich alle darauf, wenn
doch mal aus Politikerkreisen etwas laut wird, das auch nur
geringfügig nach Kritik am jeweiligen Gegner klingt, dies sofort
solange als wahlweise „Wahlkampftaktik“, „Wahlkampfgehabe“
oder, mein Favorit, „Wahlkampfmodus“ zu bezeichnen, bis
tatsächlich jemand glaubt, es handele sich ebendarum.
Wahlkampfmodus, da habe ich immer das Bild eines mehr oder minder
klugen Automaten vor Augen, der über zwei Weisen des Daseins
verfügt: Entweder ist er so eingestellt, wie es jeder von ihm
erwartet, und keiner schert sich weiter darum, während er ruhig in
seiner Ecke steht und vor sich hinsummt. Plötzlich aber leuchten
diverse rote Warnlämpchen auf, ein hohes Pfeifen wird laut und dann
ist es passiert: Er ist im berüchtigten Wahlkampfmodus, in
dem er unberechenbar und mit einem Mordsgetöse um sich schlägt, mit
Vorliebe auf seine Kollegen.
Mitunter geht das nach hinten los und
er muss, ebenfalls eine von mir heißgeliebte Redewendung,
„zurückrudern“, oder was in letzter Zeit noch häufiger der Fall
zu sein scheint, er muss von irgendeinem seiner Parteifreunde
„zurückgerudert“ werden. Stellen Sie sich bitte folgende
Idylle vor: Es sitzen Politikerin A und Politiker B, die hier nur
Stellvertreter sind, gemütlich in einem kleinen Ruderboot, eins von
diesen kleinen Nussschalen mit nur zwei Rudern und im besten Fall
zwei Bänken. Im Hintergrund knödelt Louis Armstrong sein allseits
bekanntes und beliebtes „What A Wonderful World“ aus dem
tragbaren Radio. Während disneyesk die Vöglein um den Sonnenschirm
kreisen, der beiden Bootsinsassen ein wenig Schatten gegen die
Sommersonne spendet, genießen diese das Leben. Dann plötzlich
Fade-Out für Louis oder wahrscheinlicher (und unserem aktuellen
Zeitgeist geschuldet): Ein übermäßig kräftiger Bass teilt
plötzlich den Song in gleichmäßige Viertel, während er um mehrere
Schläge pro Minute beschleunigt. Wie im Fieberwahn beginnt B mit
einem Megaphon, kein Mensch weiß, woher er das plötzlich hat,
politische Parolen in die sommerliche Landschaft zu brüllen. Während
die Vögel panisch das Weite suchen, ist A verzweifelt damit
beschäftigt, B auf seinen Platz zurückzuziehen, der sich nun wild
von einer Seite auf die andere wirft und weit über die Reling
hängend seine Pläne verkündet. Hell blinken Warnlampen und tönen
die Pfeifen. Endlich gelingt es A, B zum Stillsitzen zu bewegen und
das Boot, das darob mächtig ins Schwanken geraten war, wieder
leidlich auszubalancieren. Louis hat die Technos aus seinem Studio
wieder vertrieben und etwas verschämt ergreift A die Ruder und hält
auf das Ufer zu. Hatten Sie dieses Bild bei dieser Redewendung noch
nie vor Augen? Nein? Nun, dann wurde es aber allerhöchste Zeit.
Und als wäre das alles noch nicht
genug, ist dieser Politiker B in jeder Partei mindestens einmal
vorhanden. Insbesondere wenn die politischen Katzen ihre
parlamentarischen Ferien genießen, kommen deren Mäuse plötzlich
auf die grandiose Idee, die Schlagzeilenflaute mit ihren geistigen
Ergüssen überbrücken zu müssen. Das dabei die eine oder andere
Schiffbruch erleidet ist von vornherein klar, aber was tut man nicht
alles für ein bisschen mediale Aufmerksamkeit. Und so geistern immer
wieder geniale Einfälle durch die Gazetten, wie zum Beispiel vor
Kurzem der Einfall eines FDP-Vertreters, der meinte, man müsse die
Engpässe bei der Deutschen Bahn einfach dadurch beseitigen, dass
sich jetzt anständiges Bahnpersonal finde, das bereit sei, seinen
Urlaub abzubrechen und einzuspringen. Wen er sich damit zum Freund zu
machen glaubte, ist mir noch nicht ganz klar, sicher allerdings
dürfte sein, dass die FDP von den Bahnangestellten nun ein paar
Wählerstimmen weniger erhalten wird. Vielleicht sollte besagter
FDP-Mann seine nächsten Ferien abbrechen, um diesen Fauxpas
auszubügeln.
Ähnlich ungeschickt stellten sich
sicherlich auch die Vertreter der Grünen an, die lautstark darauf
bestanden, es müsse in Kantinen und Mensen in Zukunft einen
vegetarischen Tag geben, an dem keine Fleischgerichte serviert werden
dürften. So wichtig ich die Reduzierung des Fleischkonsums und so
nobel ich die Haltung des Vegetarismus oder gar Veganismus finde, so
schädlich dürfte für alle drei Anliegen ein solcher Vorschlag
gewesen sein. Plump gesagt: Dem ausgewachsenen Fleischfresser
verbietet man nicht einfach sein Fleisch. Etwas elaborierter: Auch
die Ernährungsgewohnheiten gehören im weiten Sinne zu den
Persönlichkeitsrechten des Menschen und demnach sind sie nicht so
leichtfertig einzuschränken. Diese Maßnahme, einmal durchgesetzt,
wäre darüber hinaus allenfalls ein Scheinsieg, denn, wenn ich mich
so ausdrücken darf, das Schwein rettet man nicht, indem man sein
fertiges Schnitzel nicht verzehrt, sondern indem man es gar nicht
erst zum Schnitzel werden lässt. Soll heißen, tiefgreifender und
damit wirkungsvoller wäre eine Maßnahme, die beim Bewusstsein der
Leute ansetzt und nicht erst bei ihren Essgewohnheiten. Wer
gewährleistet denn, dass man mit einem vegetarischen Tag in
Deutschlands Kantinen nicht einfach bloß die Umsätze der nächsten
Döner- und Currywurstläden in die Höhe treibt?
Aber was die Mäuse können, das können
die Katzen schon lange und daher dauert es natürlich auch nie lange,
bis diese wieder auf den Nasen der Republik herumtanzen. In noch
nicht dagewesenem, weil technisch nicht erreichbarem Umfang hat die
NSA-Affäre der Öffentlichkeit vor Augen geführt, dass das
geflügelte Wort vom gläsernen Bürger auf den Schwingen des
amerikanischen Nationaltiers schwebt. Um Schadensbegrenzung bemüht
und um das Wahlvolk nicht unnötig zu beunruhigen wurde hierzulande
prompt ein Ausschuss gebildet, der mit der Aufgabe betraut war, ein
wenig Licht in die Schatten der Geheimdienstarbeit zu bringen.
Möglicherweise hatte die Bundesregierung tatsächlich gute Vorsätze,
als sie mit allem gebotenen Respekt vor England und USA kroch. Die
Antworten blieben dennoch aus. Die USA machten sich nicht erst die
Mühe zu leugnen, das NSA und andere Geheimdienste Daten aus aller
Welt in großem Stil abfischen, worüber man vermutlich noch dankbar
sein muss, versicherten auch, es werde auf deutschem Boden deutsches
Recht gewahrt. Das kommt in etwa der Versicherung des Nachbarn
gleich, der auf der Leiter am gemeinsamen Zaun steht, einem die
Kirschen vom Baum klaut, dabei freundlich grüßt und hochheilig
verspricht, dazu nicht auch noch das Blumenbeet zu zertreten. Bei den
Briten war die Abspeisung noch lapidarer. Es hieß, man müsse solche
Anfragen direkt an den Nachrichtendienst des UK GCHQ stellen, da man
nicht zu dessen Arbeit in der Öffentlichkeit Stellung nehme. Stellt
sich eigentlich nur noch die Frage, ob das aus Ignoranz oder eigener
Unwissenheit über dessen genaue Aktivitäten geschieht.
Und als wäre das noch nicht genug
stellt sich dann doch tatsächlich ein gewisser Kanzleramtsminister
nach monatelangem Hin und Her, das weiter nichts als Ratlosigkeit und
Lippenbekenntnisse erbracht hat, vor die Mikrophone dieser Republik
und erklärt die NSA-Affäre für beendet. Das hat mit dem
Öffentlichkeits- und Transparenzanspruch, den eine Demokratie haben
sollte, gar nichts zu tun, eher mit den genervten Eltern eines
widerspenstigen Kindes, dessen Versuche, länger aufbleiben zu
wollen, für beendet erklärt werden, bevor es wieder ins Bett
gesteckt wird. Leider drängt sich mir dieser Eindruck vom Verhältnis
zwischen Regierung und Wahlvolk auch an anderer Stelle immer wieder
auf. Zudem heißt es aus derselben Partei, sei das informationelle
Selbstbestimmungsrecht ein Idyll aus alten Zeiten. Jawohl, das ist es
und in diesem Fall dürften sich die Konservativen ruhig mal ihrem
Namen gemäß verhalten und dieses Recht konservieren. Natürlich ist
jeder gehalten, seine Privatsphäre so gut es geht selbst zu schützen
und mit den Informationen, die ihm gegeben werden und die er vergibt,
sorgsam umzugehen. Aber wenn es sich um Lauschangriffe von
staatlicher Seite handelt, dann ist der Einzelne klar unterlegen. In
solchen Fällen ist es schlichtweg die Pflicht der eigenen Regierung,
ihre Bürger vor solchen Angriffen zu schützen. Klar ist auch, dass
eine Nationalregierung keine globale Gesetzgebung vollbringen kann
oder sollte, aber es wäre schon ein Schritt, wenn man mit den
anderen Staaten über solche Abkommen verhandelt, anstatt sich taub
für die Anliegen der eigenen Bevölkerung zu stellen.
Erst recht unnötig ist die Behauptung,
ebenfalls eines Unionspolitikers, keinem geringeren als unserem
Innenminister nämlich, der kurzerhand die Sicherheit zu einem
„Supergrundrecht“ erklärt, dem alle anderen Grundrechte
unterzuordnen seien. Das ist nicht nur sprachlicher Unsinn, denn wenn
man ein Supergrundrecht postuliert, kann man sich gleich an eine
Verfassungsänderung machen, Grundrechte heißt dieser Kanon
deswegen, weil er erst einmal grundsätzlich jedem und dabei jedes
Recht gleichermaßen zusteht. Es scheint, nicht nur unser
Innenminister, sondern insbesondere die Führung der „finest nation
of the world“ sollte sich einmal an ihre Wurzeln und an die Worte
eines ihrer Gründerväter erinnern, der in etwa sagte, wer seine
Freiheit aufgebe, um ein wenig mehr Sicherheit zu haben, der werde am
Ende beides verlieren. Im Kampf für die eigene Freiheit sollte man
sehr sorgfältig prüfen, dass man sie dabei nicht selbst erstickt.
So sieht es derzeit aus. Etwas mulmig
ist mir daher als Wahlberechtigter, blicke ich auf den nächsten
Sonntag. Soll ich nun Politautomaten, Megaphonschwinger, Mäuse,
Katzen oder Konservative wählen. Und womit werden sie uns dann in
Zukunft erfreuen? Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein glückliches
Händchen am nächsten Sonntag im Lokal, in dem man vergeblich darauf
wartet, dass ein Kellner die eigene Bestellung mit den aufmunternden
Worten kommentiert: „Eine gute Wahl!“.
Mittwoch, 31. Juli 2013
Von Fliegen, Sommersonne, Akademikerkoller und (Un-)Ruhe
Man könnte sagen, dass dieses Stück
Sprache einer der berühmten Endpunkte zweier
sechsbeiniger, flugfähiger Tierchen ist, die einem zu dieser
Jahreszeit so reichlich auf die Nerven zu gehen verstehen und
deren Schicksal man, wenn man ehrlich ist, nur insofern der
Betrachtung für wert erachtet, als es mit dem unseren in Verbindung
gerät, weil sie mit
enervierender Beharrlichkeit
um unseren Kopf kreisen
oder mit todesmutiger Blödheit das Zimmerfenster mit ihrem eigenen
zu zerbersten
versuchen. Obwohl: Endpunkt
ist
so auch nicht ganz richtig. Für die Fliegen mag es das Ende sein,
geht man nicht davon aus,
dass ihnen ein jenseitiges Dasein beschieden ist. In Bezug auf
mein Anliegen stellt es aber eher den Beginn dar, wie schon unschwer
an der Position dieser Passage im Dokument nachzuvollziehen ist. Es
wäre, wenn ich so recht überlege, eigentlich
treffender von einer Fingerübung zu sprechen, aber dann hätte
konsequenterweise das oben gemalte Bild keinen Bezug mehr und das
will ich nun auch nicht verantworten. Ich
gebe also, wieder einmal, verehrter Leser, die Verantwortung weiter.
Entscheiden
Sie, ob es sich lohnt, die obigen Zeilen zu lesen. Sie könnten,
zugegeben, einwenden, dass ihnen das an dieser Stelle nicht mehr
hilft, doch kann ich mein Gewissen beinah rein nennen, denn dies
liegt nicht in meiner Macht, sondern in der Natur der
schriftsprachlichen Äußerung, die
nicht anders als nacheinander lesbar
ist.
Da
wir nun die Einleitung hinter uns gelassen haben, können wir ohne
weitere Umschweife zur Sache selbst kommen: Ich
erwähnte eine „Fingerübung“ oder auch „Fliegenklatsche“. Nun,
ich befinde mich am Ende eines weiteren Semesters und damit steht,
wie mancher wissen mag, die Zeit der Hausarbeiten ins Haus. In
Vorbereitung darauf, und weil mich das Thema, das ich mir für eine
solche ausgesucht habe, so
gefesselt hat, will ich nun
ein kleines Stück davon hier
auseinandersetzen... KLATSCH
Es ist
Sommer und das ist gut so. Prinzipiell jedenfalls. Überall
Helligkeit und Wärme, am besten begleitet von der einen oder anderen
Brise. Und vor allem Sonne, die Endorphine kitzelnde Sonne, so oft
und so viel man will. Und das völlig kostenfrei und ohne jede
Elektronik. Großartig! Sofort
heben sich die Mundwinkel in der Umgebung und darüber finden sich
schwarze, braune oder blaue auf jeden Fall aber „voll stylische“
Augengläser, die wohl in den seltensten Fällen tatsächlich wegen
der schon erwähnten, manchmal blendend starken Feuerkugel am Himmel
die Nase zieren,
ganz zu schweigen vom Blau
des Himmels, das
jeder Beschreibung spottet. Leider kitzelt diese Sonne nicht nur die Botenstoffe, sondern führt
auch zu einem derart unverhältnismäßigen Flüssigkeitsverlust,
dass einem jede Kleinigkeit zur erwähnenswerten Großtat
(http://www.der-flix.de/images/heldentage/Tag_884.jpg) zu werden scheint. Und
damit nicht genug, ausgerechnet diese Zeit fällt mit einer anderen
Zeit zusammen, in der der gemeine Studiosus gezwungen ist, sich mit
den geistigen Höhenflügen von Leuten zu befassen, die sicherlich
ein gut klimatisiertes Schreibzimmer zur Verfügung hatten, in denen
diese Höhenflüge nicht als Ikarusprojekt enden mussten...KLATSCH
Manchmal
wird es einem wirklich nicht leicht gemacht: Da hat man sich gerade
zu Bett gelegt und erwartet
die sanften Arme Morpheus' und
stattdessen
hat man das Empfinden, sich
eher auf einen
zum Ausschwärmen bereiten Ameisenstaat begeben zu
haben. Dieser
trippelt nun ganz besonders
über
ein Areal und
schreckt mit
seinem Gewusel
den eigenen Staat an grauen Zellen auf. Da laufen dann die Synapsen
heiß und produzieren Idee an Idee, die einem den Tag über mal
hätten einfallen sollen! Doch darauf nimmt die Maschine keine
Rücksicht. Und dass man jetzt viel lieber den großen Aus-Knopf
betätigt hätte, hat die Natur irgendwie nicht bedacht, als sie uns
ein Bewusstsein aber keine Bedienungsanleitung
dazu gegeben hat. Was ist das überhaupt für eine Erfindung, die
sich selbst als die größte seit Menschen Gedenken feiert, die aber
nicht in der Lage ist, sich dann, wenn man es will, in den
Standby-Modus begibt? Wieso ist es so schwer, einfach mal auf
Anweisung an nichts zu denken? Ich kann auf Anweisung an rosa
Elefanten denken oder an schottenkarierte Giraffen, und ich bin mir sicher, dass das jetzt ganz viele
Leser ebenfalls tun. Selbst wenn ich ihnen dringend davon abrate, sich solchen Unfug auszumalen. Müsste das Nichtdenken nicht
einfacher zu bewerkstelligen
sein als dieses Feuerwerk der Geistesblitze, das sich da gerade
hinter meinen geschlossen Augen abspielt und mich fast dazu bringt
doch
wieder aufzuspringen und ihnen nachzugehen? Schließlich
sind die Ameisen doch weitergezogen und die Ruhe kehrt ein...
Die
größte Schweinerei aber
wartet ja noch bis zum nächsten Morgen. Ist
es nicht die wohl
größte Unverschämtheit,
dass ich mich nun,
wenn ich diese
insekteninduzierte, schillernde Vielfalt
tatsächlich gebrauchen könnte, nur noch an einen Bruchteil davon
erinnern kann? Oh nein, so einfach ist es nicht. Da stehe ich in den
verstaubten Ruinen meiner Wolkenschlösser, sehe, wie der einstmals
prächtige Eingang nicht mehr als ein verfallener Bogen ist. Die
prächtigen Stufen haben deutlich an Glanz verloren, mal davon
abgesehen, dass sie so trittfest nicht mehr aussehen. Die
in der Nacht noch großartige Inneneinrichtung liegt zerschlagen in
und um die Trümmer der Mauern, die ein mehrere Etagen umfassendes
Monument stützten, als sie besser nicht dagewesen wären. Allein,
nun sind sie da und lassen gerade und so eben erahnen, was da vor ein
paar Stunden noch stand. Ein paar Stunden,
die sich im Blick zurück als unüberwindliche Ewigkeit erweisen. Ein
wenig melancholisch, aber vor allem spöttisch liegt der Torbogen wie
ein Hohnlächeln vor meinen Füßen. Und
als ich wieder hinsehe ist er verflogen, samt dem Rest der Reste
meiner Ideen. Nun habe ich Stift und Zettel in der Hand, doch was vor
mir liegt, ist ein weißes Blatt, dass auf frappierende
Weise dem ähnelt, was in meinem Kopf zu finden ist. Die klaren
Konturen haben sich verloren und ein fluffiges, weißes Etwas bleibt
zurück, dessen Oberfläche
hübsch anzusehen, dessen Inhalt
jedoch schwer
zu erfassen und noch schwerer zu durchdringen ist...
So
sieht es aus, lieber Leser, ob es nun an den fliegenden Insekten, der
erhöhten Sonneneinstrahlung, eventuellem Akademikerkoller
oder den nicht fliegenden Insekten liegt, im
Moment jedenfalls erstrecken sich meine
Ideen selten über mehr als ein paar Grundpfeiler, wie aus der oben
angezeigten Sammlung ersichtlich geworden sein dürfte. Das mag sich
in nächster Zeit vielleicht ändern, ich hoffe wenigstens darauf,
bis
ich allerdings Fliegenklatsche, Sonnenbrille, Fachliteratur
und Ameisenumsiedlungsutensilien aus der Hand legen kann, wird es
allem Anschein noch ein wenig dauern. Für
die Tastatur ist
so oder so gerade
kein Finger frei.
Mittwoch, 22. Mai 2013
Und zurück bleibt ein unbeschreibliches Kribbeln
Sieh da, Welt! Du siehst mich beswingt,
denn der Musi Kus hat mich ereilt, ob dessen ich mich nicht
enthalten kann, dies Wort einer quasi papiernen Dauer zu
überantworten.
Worum es gehen soll? Ja, man ahnt es
schon, um Musik. Und ähnlich, wie das eine oder andere gute Lied,
lässt sie einen im Ganzen nicht mehr los, treibt einen zu
atemberaubenden Höhen und das in mit gleichem Adjektiv
beschreibbarer Geschwindigkeit. Mal ist sie zart und umgibt einen wie
eine warme Aura, besonders dann, wenn einem zuvor kalt war, schwebt
hier und mäandriert mit besänftigender Ruhe nach dort, aber immer
umgibt sie einen, sodass man sich in sie hüllen kann, so zuverlässig
wie in eine weiche Decke. Mal ist sie rot glühend, ohne Rast aber
mit Macht und reißt einen mit sich vom Stuhl oder Couch, ohne
Rücksicht auf die Inneneinrichtung. Keine Stimmung, die sie nicht
einzufangen und im richtigen Moment wieder freizugeben weiß.
Und in eben diesem Moment, läuft sie
zur Untermalung meines Treibens, wie fast immer, wenn ich eine
Aufgabe zu erledigen habe. Denn mit Musik lässt die sich einfach
besser lösen, wenn sie derselben nicht gerade im Wege steht.
Überhaupt ist sie bei mir beinah allgegenwärtig. Dank sei an dieser
Stelle auch meiner Musikanlage ausgesprochen, ohne die so manche
Ohrgie gar nicht möglich wäre. Und wo die nicht zur
Verfügung steht, gibt es ein tragbares, „nichtsdestowenigertrotz“
(Dieses Wort habe ich mal bei einem Interview von einem
Schwimmathleten gehört und wollte seitdem unbedingt mal sehen, wie
sich das geschrieben so macht.) zuverlässiges Gerät und das
befeuert mit seinem Lauf meinen eigenen. Warum läuft Musik
eigentlich? Weil sie so schnell an einem vorbeizieht, oder weil sie
wie Wasser fließt? Vielleicht beides.
Hinzu kommt, dass ich für fast alles
offen bin, was so mit Hilfe menschlicher und unmenschlicher
Klangkörper alles zustande zu bringen ist, sodass mir beinah alles,
was mir zu Ohren kommt, auch ein unwillkürliches Fußtappen oder
Pfeifen entlockt. Vom Mitsingen muss ich leider, wenigstens im
Beisein meiner Mitmenschen, dann doch Abstand nehmen, weil es schon
einen Chor braucht um meinen „Beitrag“ zu vertuschen. Glück habe
ich mit besagten Mitmenschen auch, weil sie wenigstens in Teilen
meinen Geschmack teilen – überhaupt kann Musik ja mächtige Bande
schmieden. So viel zur Theorie und Sonnenschein.
Doch wo Licht ist, da ist auch
Schatten... Und wie ich deutlich zu machen versuchte, bin ich in
dieser Frage, und bemühe mich auch jeden Tag auf's Neue, es zu sein,
wirklich tolerant. Aber das wird einem nun wirklich nicht einfach
gemacht. Nach meiner eigenen bescheidenen Meinung gibt es drei,
vielleicht vier Phänomene, die in dieser Beziehung in ihrer
Schattenhaftigkeit kaum zu überbieten sind.
Da hätten wir zum einen die Leute, die
einfach die falsche Musik mögen, und die, so groß die geheuchelte
Empörung jetzt sein mag, jeder kennt. Die wären an sich noch nicht
so schlimm, gehörten sie nicht meist auch noch zu einem der
nachfolgenden Vereine.
Die zweite Gruppe ist in Fragen der
Musik so verkrampft und engstirnig wie andere mit ihrer religiösen
Überzeugung, wenn sie nicht ohnehin mit dieser zusammenfällt. Sie
sind ausgesprochene Monotheisten und tolerieren neben ihrem keine
anderen Götter. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gehen
sie mit demselben missionarischen Eifer wie einige Glaubensknallköpfe
an die Sache heran.
Drittens gibt es Leute, die zur Gruppe
der zweiten wenigstens zu gehören scheinen, die deren Eifer
vielleicht aus Unvermögen weniger argumentativ zur Schau stellen,
als das sie einfach direkt ihre sogenannte „Musik“ mit der
gesamten Welt zu teilen versuchen. Und wo das nicht geht, wenigstens
mit dem Rest der Fahrgäste im Bus oder Zugabteil. Nie war die
Erfindung des Kopfhörers zugleich angebrachter und doch
sinnentleerter als bei den Zeitgenossen, die ihre musikalisch begabte
Elektronik zwar mit ebensolchen versehen, im selben Moment das Gerät
aber bis zum Anschlag und darüber hinaus aufgedreht haben, sodass
ich mühelos das, was für alle im Raum sich Befindenden hörbar aus
den Lautsprechern quillt, auf seine eigene Sinnhaftigkeit hin prüfen
kann. Meistens, so sind bisher meine empirischen Befunde, handelt es
sich um a) Sinnloses Faselndes, b) Klischees Auswringendes, c) Frauen
Verachtendes oder d) die eigene Potenz, im weitesten Sinne, ins
Rampenlicht Stellendes. Ob hier Musik oder Hörer Henne bzw. Ei
darstellt, darüber dürfte sich noch trefflich streiten lassen.
Viertens gibt es, und hierfür könnte man mich fast für einen Vertreter der zweiten Gruppe halten, wenn nicht jeder wüsste, dass es einfach wahr ist, was ich gleich zu sagen gedenke, [Schlager und Volksmusik], deren, zugegebenermaßen beachtliche, Hörerschaft gehirngewaschen sein muss. Anders ist einfach nicht zu erklären, wie man nach dem achtundneunzigtausendsten Mal immer noch eine Musik mögen kann, [die immer auf denselben vier Takten ihre Schläge und mit Sicherheit dazwischen einen tödlich langweiligen Smog aus sphärischen Klängen und Blasinstrumenten hat]. Unvorstellbar gar, wie man sonst diese Menge an [sedierten Klatschzombies] in den eigens für solche Folter eingerichteten [Fernsehinstitutionen] erklären wollte, die jede Woche wieder bereitwillig in denselben Keller zurückkehren, um sich vom [misstrauenerweckend gut gelaunten] Personal eine weitere Dosis verabreichen zu lassen. Wie gesagt, man könnte mich für ebenso engstirnig und missionarisch feuereifernd halten, hätte ich nicht vorgesorgt. Sollten Ihnen meine vorangegangenen Ausführungen nicht zugesagt haben, sollte es Sie überhaupt gegeben haben, biete ich Ihnen jetzt die Möglichkeit, den Abschnitt (von „Viertens“ bis zum Punkt vor „Wie gesagt,...“) noch einmal zu lesen. Da ich Platz und Zeit sparen wollte, habe ich hier einen Text-Dummy eingerichtet, angedeutet durch die eckigen Klammern, der mit wenigen Handgriffen Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen angepasst werden kann. Hierzu müssen Sie lediglich den Inhalt besagter Klammern löschen und nach eigenem Gutdünken neu auffüllen. Nur zu, der Rest von uns wartet hier, bis Sie soweit sind. Ja, wir bleiben hier, keine Sorge. Der Rest macht solange Pinkelpause oder was weiß ich...
So, nachdem wir uns alle wieder
eingefunden haben, auf die eine oder andere Weise erleichtert, kann
ich ja fortfahren. All diese Gräuel, mit denen ich, mit denen jeder,
beinah jeden Tag sich konfrontiert findet, lassen einen dann umso
mehr wertschätzen, was einem aus den heimischen Lautsprechern
entgegenkommt. Oder wenn es schon nicht die heimischen sind, dann
wenigstens befreundete. Denn merke: Wo man singt, da lass dich
nieder. Aber nur da, wo du bereit wärst, mitzusingen und zwar auch
schon im nüchternen Zustand! Ach ja, die Nüchternheit, da habe ich
doch schon wieder ein Phänomen für meine obige Aufzählung. Und
Tanzen verdiente in diesem Zusammenhang eine ganz eigene
Betrachtung... Ich habe bereits zuvörderst darauf hingewiesen, dass
meine eigenen gesanglichen Talente doch zu wünschen übrig lassen,
und niemand bedauert das mehr als ich. Beim Tanzen sieht es zwar
ähnlich aus, doch habe ich es bisher immerhin, und hier besteht
vielleicht noch Grund zur Hoffnung, zu einem Notfall-Kit gebracht.
Aber es gibt Menschen, die ähnlich gestraft, jegliches Taktgefühl
vermissen lassen und trotzdem zu singen versuchen, sei es nur einem
erhöhten Alkoholspiegel, Verlegenheit in bestimmten Situationen oder
Profiterwägungen geschuldet (und da rechne ich die Leute, die
anderen Leuten ohne Sangestalent aber mit dickem Geldbeutel die
Chance dazu geben, mit ein).
Aber ich wollte ja versöhnlich enden:
Also könnte man den bereits zitierten Rat wie folgt modifizieren: Wo
man vokaliert oder rhythmische Bewegungen zu gewissen in der Luft
befindlichen Schallwellen auszuführen versucht, da lass dich nieder,
unter sorgfältiger Prüfung der Bedingung der Möglichkeit der
eigenen Partizipation an Sang und Tanz und vorigem Puste-Test, um
rauszukriegen, ob man noch eine gerade Linie beim Laufen treffen
kann. Zugegeben, das ist nicht mehr ganz so griffig und leicht, aber
das ist es nie. Schließlich kommt es auch nicht so sehr darauf an,
was man hört, sondern wie. Und ob man singen kann bzw. sollte. In
diesem Sinne lässt sich die von mir gewählte Überschrift auch
wieder auf magische Weise in den Text integrieren. Musik ist wie
Musikus: Ein plötzlicher Impuls wird mit messerscharfer Wahrnehmung
des eigenen Körpers und Euphorie belohnt, es ist nur die Frage, ob
es die blauen Flecken lohnt.
Auf Wiederhören!
Freitag, 29. März 2013
Das Wort
Da saß er wieder einmal an seinem
Pult, die Feder in der Hand, aber die Worte, sie wollten nicht
kommen. Er hatte sie gebeten, sie hatten sich nicht gezeigt. Er hatte
sie ignoriert, doch waren sie darin besser gewesen als er.
Schließlich hatte er sie mit aller Gewalt auf's Papier zu bringen
versucht, doch sie sträubten sich erfolgreich dagegen. Und so saß
er wieder untätig vor einem neuen Bogen, nachdem er wegen der Wut
über die eigene Unfähigkeit bereits mehrere Blätter zerknüllt und
gegen die Wand geworfen hatte. Ein kleiner Haufen lag ihm nun
gegenüber und grinste ihn höhnisch an. Natürlich konnte ein Haufen
Altpapier, der vielleicht noch allenfalls als Schneeballersatz seinen
Zweck haben mochte, nicht höhnisch grinsen, es war eher das Weiß,
schneeweiß. So wie dieser aussah, wenn er sich gerade aus der Luft
auf einen Zweig niedergesenkt hatte. Keine erkennbare Verunreinigung,
keine Spur menschlichen Schaffens. Und genau das war es, was ihn zur
Weißglut trieb. Wenn er wenigstens einen Strich auf den Blättern
hinterlassen hätte. Ein rigoroser Schlussstrich quer durch die
unbeholfenen Versuche, die Worte auf's Papier zu bringen, die nicht
kommen wollten – nein, sie kamen nicht, wenn man sie rief. Dafür
umso öfter, wenn man sie brauchte. Dann waren sie plötzlich da,
kitzelten einen im Ohr und zauberten mit ihrer Wörterwärme ein
Lächeln auf so manches Gesicht, tanzten einem vor den Augen so wild
und zahlreich, das man sich fragen mochte, ob man überhaupt in der
Lage sein würde, sie in Ordnung zu bringen. Vielmehr lief man
Gefahr, von ihnen fortgerissen zu werden in einen euphorischen
Taumel, der einem selbst, solange er anhielt, wie Sekunden erscheinen
mochte, im Nachhinein sich aber als Stunden herausstellte, von dem
andere aber nicht die leiseste Ahnung bekamen. Gesetzt den Fall, dass
sie nicht diesem jemand höchst selbst auf der Nasenspitze
herumtanzten.
Wörter kannten keine Zurückhaltung,
egal wer sie, wo auch immer und wann auch immer äußerte. Sobald sie
von der Zunge gesprungen waren, hielt sie niemand mehr auf,
eigentlich war es auch schon auf der Zunge zu spät, wenn man es
recht bedachte. Dort genügte ein unbedachtes Luftholen, denn sobald
sie die Möglichkeit erkannten, nutzten Worte sie gleich. Nein, ihre
Handhabung war nicht einfach, ganz zu schweigen von dem Versuch, sie
auf eine feste Unterlage zu bannen. Sie liebten es nicht, denn
eigentlich war ihnen das freie Schweben im Raum, die Sekunden und
Sekundenbruchteile von plötzlicher Energie in denen sie sich drehten
und wendeten, um dann erneut spurlos zu verschwinden, der liebste
Raum. Ihnen fehlte auf dem Papier der warme Atem, der sie anbließ
und ihnen die Kraft verlieh, bis in die höchsten Höhen
aufzusteigen. Schnell umschmeichelten sie dann das Ohr eines anderen,
wisperten leis' hinein oder traten sanft aber bestimmt auf, hin und
wieder sogar, wenn sie besonders übermütig waren, nahmen sie ihre
ganze Wucht zusammen und dröhnten im Kopf des Hörers, das er
meinte, sich vor ihnen verschließen zu müssen. Doch das gelang nie
wirklich gut. Wörter waren nicht dafür bekannt, trotz ihres
heimlichen Daseins und nur plötzlichen Auftretens im Mittelpunkt,
sich, wenn sie sich einmal den Weg gewählt hatten, von ihm
abzuweichen. Oh, und nie nahmen sie etwas zurück, man konnte ihnen
so viele weitere nachsenden wie man wollte, wenn sich dafür
überhaupt welche hergaben. Die ersten die auftraten, hinterließen
immer den bleibendsten Eindruck. Deswegen war es ja auch so wichtig,
sie, wenn sie sich einem schon anboten, alle aufzunehmen und dann
sorgfältig auszuwählen, welche man wann und wo wieder frei ließ.
All darüber dachte er so nach, während
er mit erstarrter Miene und erstarrtem Schreibutensil an seinem Pulte
saß. Er hatte wieder einmal umsonst gewartet. Er blickte noch einmal
auf das immer noch weiße Blatt Papier vor ihm. Die so frohgemut
ergriffene Feder, die nun nutzlos Zentimeter über ihrem Ziel
verharrte. Er war gewissermaßen dem Schreiben so nah, wie man ihm
nur sein konnte, ohne tatsächlich zu schreiben. Und doch hielt ihn
eine unsichtbare, nicht zu durchbrechende Wand zurück. Er drückte
unwirsch mit Daumen und Zeigefinger seiner Schreibhand gegen den
Griff des Füllers. So kräftig, dass aus seinen Fingern schon das
Blut wich und sie weiß wurden. Schon wieder weiß! Wie konnte eine
so nichtssagende Farbe solche Wut hervorrufen? Entfernter konnte man
dem Ausdruck nicht sein... Nichtssagend! Das war es, weiß war keine
Farbe, um mit ihr zu sprechen. Unschuld und Reinheit haben nichts mit
dem Sprechen gemein. Sprechen farbenfroh, war bunt, bei manchem auch
schmutzig, aber nie war es so steril wie ein weißes Blatt Papier.
Nur wer nicht zu sprechen wusste, dessen Blatt blieb weiß. Habe ich
denn zu sprechen verlernt?! Bin ich nicht deswegen überhaupt hier
her getreten? Warum sollte ich Stift und Papier, seit Alters her die
zweitliebste Form der Kommunikation ergreifen, wenn nicht um damit zu
sprechen? Also, ihr vermaledeiten Wörter kommt! Ich habe alles
getan, was ich kann, damit ihr mich einmal wieder besucht. Was habe
ich euch getan, dass ihr mich meidet? Dann, ganz langsam, er bemerkte
es zunächst nicht, sammelte sich ein wenig Tinte an der frisch
geprüften Feder. Langsam wurde es mehr bis ein einzelner Tropfen
tief blau sich bereit machte, von der Spitze sich zu lösen. Ein
seltsamer Lichtreflex erregte die Aufmerksamkeit des Schreibers.
Gerade als er sich diesem zuwandte, hüpfte der Tropfen. Nur einer.
Der Schreiber hielt den Atem an. Und mit einem nahezu
ohrenbetäubenden Krachen traf die Tinte das Papier, um sich in
rasender Geschwindigkeit darauf auszubreiten.
Winzige Äderchen bläulichen Lebens
suchten sich einen Weg durch das faserige Material der Zellulose. Vor
den ungläubigen Augen des Betrachters gab das Papier nach und wie
auf einem See, in den man einen Stein wirft, strebten Wellen dem Rand
des Blattes zu. Tiefes Blau breitete sich aus nur um kurz darauf
abgelöst zu werden von schnell wechselnden Bildern, sodass das
Papier zum Kaleidoskop noch nicht gekannter Welten wurde. Dort lag
ein großer See, sodass der Schreibende zunächst noch glaubte, bloß
Tinte zu schauen und sich noch fragte, wie ein einzelner Tropfen
solche Ausmaße annehmen konnte. Doch dann war da ein fahles, klares
Licht im Blau. Ein Mond. Er erhellte das Blau des Himmels, sodass man
dessen Bläue erahnen konnte, während das darunter liegende
Gewässer, so schwarz wie die tiefsten Tiefen des Kosmos wirkte. Und
noch während dieser Gedanke im Kopf des die Feder Haltenden Gestalt
annahm, zeigten sich auf der Oberfläche nun kleine Lichter diffus
zunächst, doch dann immer konturierter. Sie schlossen sich zu
Gruppen zusammen, mochten wohl Galaxien und Nebel bilden. Dann
verloren sie sich in neuerlichem Nebel, der ihre Helligkeit zunächst
schwächte und dann gänzlich verschluckte.
Aus ihm schälte sich eine junge Sonne,
beschien eine Wiese umgeben von Bäumen und im Hintergrund ein
Bauwerk, dessen Konturen, vom Nebel umfangen, doch schließlich
deutlich erkennbar in die Höhe ragten. Wieder veränderte sich das
Bild und weit oberhalb der Erde fand sich der Betrachter nun wieder,
sacht' glitt er geradeaus, schraubte sich mal tiefer, mal höher und
um sich selbst, schwebte zwischen Wolken hindurch, die die
unwahrscheinlichsten Gestalten formten. Dann ein Gesicht, das mit leuchtenden
Augen und einem breiten Lächeln vom Blatt zum Schreiber aufblickte.
Es drehte sich zur Seite und neben seinem Profil erschien ein
zweites, ihm zugewandtes Gesicht, das ebenfalls lächelte. Sie
verfielen in ein lautloses Gespräch. Während sie sprachen
entfernten sich die Gesichter von ihrem Zuschauer, sodass ihre
Umgebung ins Auge fiel. In einer gemütlichen kleinen Stube saßen
sie an einem Tisch und zwischen ihnen lag ein Blatt Papier. Weiß
zunächst, doch dann ergriff die eine Gestalt einen Stift, um mit
wenigen, leichten Strichen Wörter auf dem vormals unbeachteten Bogen
auftauchen zu lassen. Mit einer einladenden Geste schob die erste der
zweiten Gestalt das Blatt zu und hielt auffordernd den Stift von sich
gestreckt. Da ergriff die zweite der ersten Hand. Gerade setzte sie
mit sinnender Miene die Feder auf das Papier als das Bild sich noch
einmal veränderte: Nun war das Blatt zu sehen und in klarer, fast
zierlicher Schrift standen dort die Worte der ersten Gestalt: „Mit
diesen Worten beginnt die Geschichte...“
Widerwillig, zwischen unbändiger
Vorfreude auf das Kommende und Trauer über das Vorübergehen
zerrissen, löste sich der Schreiber aus der sanften Umarmung der
Worte. „Danke“, flüsterte er.
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