Samstag, 16. Mai 2009

Freiheit?!

Google spuckt für den Suchbegriff "Freiheit" 13.200.000 Ergebnisse aus. Nicht schlecht.
Für "freier Wille" sind es nur noch 172.000. Als nun am vergangenen Freitag das Thema der Philosophiestunde "Freiheit" war, wollte ich das mal wissen. Gerade weil ein Typ namens Schopenhauer auf die Idee kommt, dass das sowieso Humbug sei.
Schließlich sei der Mensch weder frei in seinen Handlungen, noch in seinem Willen. Die einzige Freiheit, die er besitze, sei die, sich darüber klar werden zu dürfen, welche Motive ihn zu dieser oder jener Entscheidung getrieben haben.

Eine ziemlich betrübliche Sichtweise, finde ich. Aber wenn ich mir dann überlege, dass wir aus weitestgehend instinktgesteuerten Wesen hervorgegangen sind, gar nicht so unwahrscheinlich. Einige Wissenschaftler sind ja auch schon dabei zu beweisen, dass der viel beschworene "freie Wille" eigentlich nur ein komplexes System chemischer Prozesse ist, das also auch irgendwie gesteuert wird, nur eben nicht von uns. Außerdem stellt sich ja die Frage, was überhaupt freier Wille ist? Reicht es schon, wenn man über seine Handlung nachdenken kann, überhaupt denken kann? Oder sollte man frei von jedem Motiv, jedem Gefühl, jedem äußeren und inneren Einfluss handeln können, damit der Wille tatsächlich frei ist? Ich denke zweiteres ist sicher nicht der Fall, zwar könnte man dann wohl von einem freien Willen im wörtlichen Sinne reden, aber wozu sollte es gut sein, einen Willen zu besitzen, der sich völlig unabhängig bewegt? Was macht der Mensch wenn er zwar die Einflüsse spürt, der Wille sich bei seiner Entscheidung aber nicht darum schert?
Gehen wir mal davon aus, der freie Wille existiert. Was ändert sich dann?

Bei vielen wohl herzlich wenig, weil sie sich selten frei entscheiden, sondern von äußeren Einflüssen lenken lassen, ohne auch nur darüber nachzudenken, warum sie das tun. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass die Werbeindustrie Psychologen beschäftigt, die Methoden austüfteln, den freien Willen, so es ihn denn gibt, zu manipulieren. Wenn es den freien Willen nicht gibt, tja, dann kann man sich mit dem Gefühl von Niedergeschlagenheit zu Arthur setzen und sich mit ihm Gedanken machen, warum man zu ihm gegangen ist, weil das das Einzige ist, was einem dann noch zu tun frei bleibt.
Ich hoffe es gibt den freien Willen, aber welche dabei die Motive sind, die mich zu dieser Hoffnung bringen, darüber muss ich mir jetzt erst noch Gedanken machen.