Samstag, 6. Juni 2009

Wenn einer eine Reise tut...oder die Lust am zitieren berühmter Zitate

Nun steh' ich hier ich armer Tor und bin doch klüger als wie zuvor:
Reisen und Lesen bilden, heißt es. Getreu dieser Satzung war ich die letzten drei Tage in Berlin, Jahrgangsfahrt. Es war sehr interessant, auch zum zweiten Mal. Diesmal war ich sogar alt genug, um mir der bedeutungsschweren Orte bewusst zu sein, die ich besucht oder zumindest im Vorbeifahren gesehen habe. Am Abend, an dem wir ankamen, haben wir eine "Stadtrundfahrt" gemacht. An der Siegessäule mit der "Goldelse" vorbei, an der britischen Botschaft, Bellevue und dem Reichstagsgebäude vorbei zum Berliner Dom. Von da aus zum Roten Rathaus, das ich nebenbei bemerkt sehr schön finde, und ins Nikolai-Viertel. Der nächste Tag ging interessant weiter: Zunächst ein Besuch im Bundestag mit Führung durch die Ebenen des Gebäudes (leider keine Plenarsitzung zu beobachten gewesen) und einer Fragestunde mit unserer Wahlkreisabgeordneten der CDU.
Danach der Besuch im Haus der Geschichte und abschließend ein Abend in der "Distel", ein Kabarett. Am letzten Tag dann ein Besuch beim Mauerabschnitt Bernauer Straße.
Die drei Tage waren zu kurz, aber vollbepackt mit interessanten Stationen und eine echte Bereicherung für meinen Horizont. Es blieb sogar Zeit ihn kulinarisch zu erweitern. Einigen wird bekannt sein, dass es eine Imbissbude in Berlin gibt, die es sogar zum eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat: "Konnopke". Dort soll es die beste Currywurst geben. Da wir, vier Freunde von mir und ich, diesem Gerücht auf den Grund gehen wollten, haben wir zunächst eine Currywurst bei der Staatsoper gegessen, dann "Unter den Linden" und schließlich bei Konnopke. Nach einhelliger Meinung war die bei Konnopke tatsächlich die beste. Sowohl in den Kategorien "Wurst", die sich mit der Größe der Wurst und der Pellenlosgikeit, wie es original sein soll, beschäftigt, und dem Ambiente. Das musste natürlich "großstadtmäßig" ausfallen, also an einer vielbefahrenen Straße und vielen Menschen, was durch den Standort unter der U-Bahnbrücke noch verbessert wurde. Konnopke gewann auch den Punkt "Service", keine zwei Minuten nach Bestellung und jeder hatte seine Wurst, außerdem konnte man sich je nach Geschmack die Schärfe der Soße aussuchen, von "himmlisch" bis "höllisch" war alles dabei. So hatte sich auch die dreiviertelstündige Anfahrt gelohnt, uns fiel nämlich erst hinterher auf, dass wir eigentlich in zehn Minuten hätten da sein können. Was mich zu meinem nächsten Kompliment bringt: Die öffentlichen Verkehrsmittel. Ich habe selten eine Stadt gesehen, in der man so schnell von einem Ort und zurück kommt. Zwei Ringbus- und -bahnlinien haben uns schnell zu unserer Herberge und zu jeder wichtigen Sehenswürdigkeit gebracht. Meine persönlichen Favoriten waren dabei der Bundestag, den ich gern nochmal in "Aktion" sehen würde, und die Distel, die ein ausgezeichnetes Programm dargeboten hat.
Es sei also von hier aus empfohlen, sich unsere Bundeshauptstadt mal näher als über die Tagesschau anzuschauen.
Was das ganze mit der Lust am Zitieren zu tun hat, wissen leider nur die, die mit auf der Fahrt waren, und die, die die ersten Zeilen aufmerksam genug gelesen haben.

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